Dritter Tag des Triphasischen Schlafexperiments

"Die wichtigste Maßnahme nach dem Aufstehen ist zu verhindern, dass man sich nicht wieder hinlegt. Das habe ich jetzt soweit erkannt. Damit verbunden sind dann meist weitere Tätigkeiten, wie das Umziehen, weil es sonst zu kalt wird oder das Sortieren bestimmter Sachen um erstmal einen Einstieg in eine Phase zu bekommen in der man produktiv sein wollte. Aber so gut diese Ideen auch sind um wach zu sein und wach zu bleiben...mein Körper wehrt sich dagegen. Ich werde nur langsam wach, hab ständig Durst, mir fallen die Augen zu, ich fühle mich unbrauchbar.
Zum Glück für alle im Haus habe ich keine Kopfschmerzen. Auch mache ich ja nicht ganz nichts, aber dieser ständig anhaltende Zustand geistiger Sedierung ist echt anstrengend."

So würde mein verschlafenes Ich gleich nach dem Aufstehen den heutigen Blogeintrag vornehmen. Und ich muss ihm teilweise recht geben, die erste halbe Stunde muss man echt durchhalten. Sie ist die schwerste Etappe die bewältigt werden muss und erfordert auch die meiste Disziplin. Erst heute bin ich wieder mal nicht aufgestanden sondern wach geworden und trotzdem im Bett liegen geblieben und wurde sofort bestraft mit Schlaf (klingt komisch, gefährdet aber den Plan). Zu meinem Glück muss ich relativ kurz nach dem Wegnicken von meiner Mum, die mal in der Nacht auf Toilette musste aufgeweckt, so dass ich hoffentlich immer noch in dem vorgenommenen Schlafrhythmus bin.

Heute hat es etwas besser mit dem Einschlafen geklappt, dauert mir aber immer noch zu lange und den Berichten Anderer zu folge kann es vor allem in der Nacht auch mal dazu kommen, dass man nur noch eine Stunde braucht um Einzuschlafen, weil sich der Körper so gut auf den Schlafrhythmus einstellen konnte. Schlafen tue ich übrigens sehr gut...die Qualität des Schlafes wird also nicht verändert. Auch dass ich weniger Schlafe fühlt sich nicht so an, im Gegenteil, man bildet sich ein genauso viel Schlaf bzw. Traum gehabt zu haben wie bei einem 8 Stunden Schlaf, nur dass man jetzt noch mehr Zeit hat um verschiedene Dinge machen zu können. Obwohl diese Formulierung ja auch nicht ganz zutrifft. Man kriegt keine Zeit dazu die man dann nutzen kann, man tauscht eher ein wenig Tagzeit gegen viel Nachtzeit aus. Das hat sowohl Vor- als auch Nachteile.
Ein Vorteil  ist, dass ich besonders am Tage die erste Zeit nach dem Aufstehen produktiv bin. Ich denke, dass dadurch das man häufiger schläft nicht der Tag als ganzes gesehen wird, sondern jede Wachphase für sich. Da treibt einen der Ehrgeiz, eine Sache noch vor der nächsten Schlafphase zu machen. Die Arbeit nachts ist weder anstrengender noch einfacher zu erledigen. Die große Gefahr besteht nur darin nicht ein zu schlafen. Im Verlauf einer Wachphase wird man zunehmend wacher und euphorischer.
Nachteile sind, dass Einschlafen immer noch schwer ist, obwohl es mir zunehmend leichter fällt, die Zeit, die ich zum Einschlafen brauche, richtig einzuschätzen. Auch die Kraft um wirklich auf zu stehen muss man erstmal haben.
Ich denke das der Hauptgewinn den ich aus dem Experiment ziehen kann, dass ich mich besser einschätzen kann was Belastbarkeit, Disziplin und Zeitmanagement betrifft.
Ich habe aber immer noch die Lust und den Ehrgeiz das Experiment fortzuführen.

Ich wünsche euch trotz dieses etwas wirren Eintrags einen schönen und ausgeschlafenen Tag